W O L F S R E B E L L E N
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
PortalStartseiteNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Ein ganz normaler Tag in meinem Leben mit den Straßenhunden

Nach unten 
AutorNachricht
lupa
Webmaster
Webmaster
lupa



Ein ganz normaler Tag in meinem Leben mit den Straßenhunden Empty
BeitragThema: Ein ganz normaler Tag in meinem Leben mit den Straßenhunden   Ein ganz normaler Tag in meinem Leben mit den Straßenhunden EmptySo 31 Jul 2011, 02:29

23.4.11 (Alhambra 127)





Die Dunkelheit der Nacht hebt sich hinweg,
hinter den Bergen erhebt sich Mutter Sonne und lässt die Natur erneut erwachen.
Jetzt ist es Zeit sich einen Ort zu suchen wo sie die nächsten Stunden geschützt
und einigermaßen sicher schlafen können.


Manche legen sich in die hohen Gräßer der Obstplantagen,
andere suchen Unterschlupf unter einem alten Fahrzeug
wieder andere verkriechen sich zwischen alten Flaschen, Dosen und Gerümpel,
manch einer denkt sich aber,
na wenn die Kollegen schlafen, dann kann ich mir vielleicht irgendwo ein bisschen was
im Trubel der Stadt erbetteln.

Die Straßenhunde unserer Stadt haben ihren Rhytmus

Zur gleichen Zeit stehe ich auf, beginne solange der Kaffee durchläuft, den ersten von vielen Kochtöpfen aufzusetzen, die Fleischknochen müssen alle gekocht werden
Nebenher schneide ich alte Brotlaibe in viele kleine mundgrechte Stücke,
lasse Reis, Bulgur und Nudeln im Knochensud aufweichen und
beginne die ganzen Knochen zu zerkleinern.


Das hauseigene Rudel will Gassi geführt werden,
nach und nach drehe ich mit jedem seine Nachrichten- Runde :)
Danach beginnen Krankenbesuche,
überall in der Stadt verteilt habe ich kränkliche Tiere bei Leuten am Zaun in Hütten, Kisten etc ....oder im Garten untergebraucht, die zwar keiner haben will, aber sie erlauben mir die Tiere gesund zu pflegen, an Orten wo ich sie leicht versorgen kann.

Nach meiner Rückkehr, falls kein Notfall dazwischen kommt, gilt es denn all sotypischen alltäglichen Dinge die man eben so zu erledigen hat nach zu gehen.

Mal kommt ein Gespräch im Rathaus dazwischen, mal ein Anruf zu einem Hund der angefahren auf der Straße liegt, ein anderes mal ist es ein kranker Welpe der schnell zum Tierarzt muss, aber auch die Tiere ,die Halter haben,
die sich keinen Deut um ihre Tiere kümmern brauchen Hilfe.
Hier ein Napf Futter, da eine Schüssel Wasser,
hier eine Wurmkur, da ein Hund mit einer Hauterkrankung, .........

Am Nachmittag kommt auch mal eine Kastration dazwischen,
dass bedeutet wieder eine Platz suchen wo das Tier 2-3 Tage ruhen kann
bevor man es leider wieder auf die Straße zurück führen muss.

Der Spätnachmittag ist gekommen es wird Zeit das Auto zu beladen, denn mit der einsetzenden Dämmerung kommen die vielen herrenlosen armen Wesen aus ihren Verstecken gekrochen und warten darauf das die Tante mit dem Futter kommt.

Voll beladen mit mehreren Säcken Trockenfutter, 30 Liter Wasser ,
gekochtem Futter aller Art, Tabletten und Tropfen, Wurststücken und
vielen Streicheleinheiten im Gepäck beginne ich meine Tour.

In jeder Straße sitzt irgendwo am Straßenrand das ein oder andere Lebewesen
und wartet auf seine Ration.
Durch die Gassen und über die Hauptstraße,
in die Seitenstraßen,
wo immer ein hungriges Tier steht wird angehalten,
leise spreche ich mit ihnen,
denn die meisten sind aufgrund der vielen schlechten Erfahrungen mit Menschen verstört und ängstlich.

Die Schalen für Wasser fehlen mal wieder, die Näpfe sind auch wieder hinweg geweht, doch ich habe immer Unterlagen im Gepäck
in denen Futter und Wasser gereicht werden können.

Die Dämmerung ist nun voll im Gange,
jetzt wird es Zeit in das Gewerbegebiet zu fahren,
auf 3 km verteilen sich viele kleine Werkstätten, Fabriken , Sägewerke etc....
Zwischen Schrott, Dreck und Staub, Holz und Sandhügeln treffen sich jeden Abend mehrere Gruppen die ganz freudig auf mein Eintreffen warten.

Die Begrüßung ist in der Nähe der Olivenölfabrik am größten,
hier werde ich fast umgeworfen vor lauter Freude,
schnell wird alles in mehrere Portionen verteilt,
jeder bekommt seine Liebkosungen,
doch dann muss ich sie alleine lassen,
denn die nächste Gruppe wartet beim Eisenmann.

Hier tummeln sich alle Rassen und alle Größen, doch jeder weiß,
er wird nicht zu kurz kommen und so gibt es erst mal einen Knochen für jeden,
dass gibt mir genug Zeit alle Stellen mit frischem Wasser aufzufüllen,
Schalen auszuwaschen und Futter zu verteilen.

Der ein oder andere Kranke wird so gut es geht mit Medikamenten versorgt,
einige brauchen ein Mittel gegen Zecken und andere Parasiten,
was nicht jedem passt, wenn ich es verabreiche,
doch die meisten lassen mich machen, sie wissen ich will ihnen Gutes.

Es ist inzwischen gänzlich Dunkel geworden
und ich habe noch 3 große Plätze anzufahren.
Zwischenstopp beim Sägewerk,
hier sind alle sehr ängstlich, ab und an muss ich ein totes Welpen entsorgen,
den Tierarzt zu später Stunde anrufen da eine simple Behandlung
von bösen Wunden oder Ohrentzündungen vor Ort nicht möglich ist.

Wenn kein Vorfall den Ablauf stört, geht es nahtlos weiter zum Stein und Sanddepot, einem Hort an dem sich rund 5-6 "Familien" aufhalten,
hier heißt es erst mal die großen Rüden an jeden sich bietenden Stock,
Pfosten , Baum anzubinden,
denn sie würden den vielen Welpen alles wegfressen oder sie gar angreifen.

Wenn die zutraulichen Tiere versorgt sind,
die Rüden auch ihr Futter abbekommen haben,
werden zwischen den Hügeln aus Stein und Sand überall Fressstellen eingerichtet
- für all die armen Schnuffties die sich erst herantrauen
wenn ich mich langsam davon mache.

Aus der Ferne schaue ich ihnen zu wie sie langsam heran kommen
und sich auch ein bisschen Futter erhaschen.
Die einzige Straßenlampe gibt mir die Chance zu zählen wie viele heute gekommen sind- 27 :)
das ist gut,
auch wenn es über 30 sein müssten, die meisten werden heute satt.

Am Landratsamt sind viele Felder,
voll Orangen und Zitronenbäumen ,
zwischen den Gräsern liegen viele Muttertiere mit ihren Jungen,
hier bekomme ich oft wenige zu Gesicht,
obwohl ich im Mondlicht die Äuglein aufblitzen sehen kann,
sie warten bis ich alles ausgelegt habe,
auch das weiche Futter das die kleinsten der Kleinen brauchen.

Langsam fahre ich in die dunkle Nacht-
völlig müde und erschlagen ob all der traurigen Schicksale,
doch auch zufrieden,

denn mehr als 130 Hunde werden heute Nacht nicht Hungers sterben.



BILDER FOLGEN MORGEN

SCHLAFT WOHL IHR LIEBENSWERTEN UNSCHULDIGEN WESEN
Nach oben Nach unten
http://www.wolfsrebellen.com
 
Ein ganz normaler Tag in meinem Leben mit den Straßenhunden
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» ohne Wohnung - was nun ?
» Was ist das für eine Welt in der wir leben ?
» Ein Tag im Leben mit meinen Zebrafinken
» ANDY - mein Leben auf der Straße
» Black Shy - Mein Kampf um Leben

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
W O L F S R E B E L L E N  :: Protest - Tiere - Umwelt :: Themen :: Tierwelten :: Tier-Elend-
Gehe zu: