man sagt:
Heimat ist da wo deine Wiege stand
Heimat ist dein Vaterland (Mutterland)
Heimat ist da wo du groß geworden bist
Heimat verbindet
Heimat bleibt Heimat ............................... stimmt das wirklich ?
ich selbst lebte jahrelang in der Fremde, doch sie wurde mir zur Heimat
kannte diese Gegend schon 20 Jahre bevor ich mich entschloss dahin zu ziehen. Das 1. Jahr war alles andere als schön. Die Laufereien wegen Aufenthaltsgenehmigung zeigte mir deutlich, als Tourist bist immer willkommen, doch will man bleiben zeigen die jeweiligen Gesetze ein anderes Gesicht.
Und die Einheimischen waren auf einmal nicht mehr so freundlich wie all die Jahre vorher, denn plötzlich war ich kein Tourist mehr, sondern ein Bürger in diesem kleinen Dorf. Sie wurden reservierter mir gegenüber, abwartend. Doch ich hatte Hoffnung, dass sich das wieder ändert.
Als ich dann noch anfing die Welpen der Straßenhunde zu mir zu nehmen, wurde ich als die "verrückte Deutsche" belächelt.
Doch ich ließ mich nicht entmutigen, das Elend der Tiere zeigte mir deutlich, hier muss was getan werden, auch wenn es nur der berühmte "Tropfen auf dem heißen Stein" ist.
Zum Glück fand ich durch den ansässigen Tierarzt eine wertvolle Unterstützung - wir konnten beginnen mit unserer Vision, wenigstens einigen Welpen ein Leben auf der Straße zu ersparen. Diese Arbeit wurde mit der Zeit von Erfolg gezeichnet, darüber werde ich demnächst Berichten und stelle es in Wolfrebellen-2 dann rein.
Mir gefiel diese Gegend, die Mentalität der Menschen dem Leben die gute Seiten abzugewinnen, trotz der hohen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen Entbehrungen, vergessen diese Menschen nicht, dass das Leben mehr zu bieten hat als Reichtum und Konsum, und das ist der Zusammenhalt der Gemeinschaft und die Menschlichkeit.
Mit der Zeit entspannte sich das Zusammenleben mit den Einheimischen und die Herzlichkeit kehrte zurück. Ich wurde in die Gemeinschaft aufgenommen. Sollte aber fairerweise zugeben, ohne Anpassung an das Leben da geht es nicht. Das heißt aber nicht, dass man seine Wurzeln verleugnen muss. Nein, ich lernte von ihnen und sie von mir.
Diese Gastfreundschaft und Herzlichkeit kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben.
(Diese Erfahrung habe ich auch in anderen Länder gemacht, die arme Bevölkerung helfen den Mitmenschen wo sie können, egal mit was, erleben sie die Ausgrenzung ja selbst.)
Mit der Zeit wurde ich eine von ihnen, wurde angenommen und in allem einbezogen. Die Tradition der Menschen hielt bei mir Einzug. Einladungen zu allen Möglichen wurden Alltag, auch den daheim aufgebahrten Toten die letzte Ehre zu erweisen ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Hier lebt und leidet man zusammen. Auch die Politik kam nicht zu kurz, ging es uns doch alle an was da beschlossen wurde oder auch nicht.
Das Fleckchen Erde mit all seinen Bewohnern wurde zur Heimat.
Irgendwann kam der Zeitpunkt, ich musste zurück nach Deutschland. Die Erkrankung nahm einen ungünstigen Verlauf, man konnte mir hier nicht mehr helfen und pendeln von einem Land zum anderen, dazu fehlten mir die Mittel. Die Verbindung zu den Menschen dort besteht bis zum heutigen tage, was mir sehr viel Kraft gibt.
In Deutschland angekommen wurde mir schmerzlich bewusst, ich bin eine Fremde im eigenen Land. Man fühlt sich dem Land verbunden und doch - man versteht es nicht mehr.
Ich hatte vergessen, dass hier jeder seinen eigenen Weg geht, Gemeinschaft ist selten - eine soziale Kälte hat sich ausgebreitet. Eine Kälte die man so nicht akzeptieren kann, von oben gesteuert und beim Volk geduldet.
Will ich in einem Land leben mit dieser Kälte, untätig zusehen wie in einem reichen Land die Armut immer weiter um sich greift? Will ich das?
NEIN - der Kampfgeist erwacht in mir, es ist mein Land, ich bin ein Teil davon. Gegenwehr ist angesagt.
Doch - ist es auch meine Heimat?
Mein Herz schlägt für Deutschland - doch auch für das Land wo ich Jahre meines Lebens verbrachte.
Es stimmt:
Heimat ist da wo deine Wurzeln sind
Heimat ist auch da wo man gerne gelebt hat
Fazit:
Heimat - ich habe 2